C&A Tasting

Wuchtiger Körper

So ganz unverhofft springt mir eine Flasche Châteauneuf-du-Pape 2000 von Château de Beaucastel in die Hand! Genau das Richtige für einen trüben, regnerischen Sonntag.

von Christine Mayr

An einem regnerischen, trüben Sonntag-Nachmittag ist mir der Gedanken nach einem kräftigen Rotwein. In der Nebenkammer meines Büros sammeln sich ja mittlerweile die einen oder anderen Flaschen, welche noch nicht den Weg in meinen Weinkeller gefunden haben.  Und so ganz unverhofft springt mir da eine Flasche Châteauneuf-du-Pape 2000 von Château de Beaucastel in die Hand! Genau das Richtige für einen trüben, regnerischen Sonntag!

Im Glase präsentiert sich der Wein von granatfarbener Robe, mit mittlerer Intensität. Die Ränder sind etwas aufhellend und orangefarben.

In der Nase viel Opulenz mit Aromen von sehr üppiger reifer Pflaume und Kirschen. Erdig fleischige und balsamische Nuancen mit rauchigen Tabaknoten und Schokolade runden das Bouquet ab. Eine Prise Unterholzaromatik und getrocknete Pilze befreien sich nach einiger Zeit des Abwartens!

Am Gaumen sind die 14 %-Alkohol gut in den wuchtigen Körper integriert und wirken nur leicht wärmend. Trotz des heißen Jahrganges 2000 zeigt der Wein noch gute Frische, einen überraschenden Säuregehalt. Feine abgerundete Tannine erinnern an diesen wirklich warmen Jahrgang. Ein langer Abgang beschert viel Vergnügen.

Obwohl der Wein eine gewisse Reife aufweist, würde ich noch ein Mindestpotential von circa 7 bis 8 Jahre erwarten.

Familie Perrin führt das Weingut seit 1909 nun in fünfter Generation. Die 130 Hektar in Besitz befindlichen Lagen sind nur zu 100 Hektar mit Reben bepflanzt. Auf

den restlich 30 ha werden immer  alternative Kulturen angebaut, damit die Böden regenerieren können.  Die Bearbeitung ist biodynamisch. Der permanent wehende Mistral und die niedrigen Niederschläge tragen Sorge für ein sichtlich geeignetes Mikroklima.

Die mit großen Steinen (galets) bedeckten Böden speichern die Hitze des Tages und geben die Wärme in der Nacht wieder frei. Die Rebsorten (rote wie weiße) sind vielfältig, so wie die Launen der Natur. Mourvèdre, Grenache, Syrah, Cinsault, Vaccarèse, Counoise, Terret Noir, Muscardin, Clairette, Picpoul, Picardan, Bourboulenc und Roussanne finden ihren Platz im fertigen Wein.

„In der Nase viel Opulenz mit Aromen von sehr üppiger reifer Pflaume und Kirschen.“

Traditionell ist Grenache die Hauptrebsorte in Châteauneuf-du-Pape. Zählt man zu den 13 offiziellen Rebsorten noch die verschiedenen Spielarten dazu, kommt man auf 22 verschiedene.

Beaucastel vinifiziert sie alle einzeln und verschneidet die Weine erst nach erfolgter Gärung. Danach schlummert die neue Cuvée ein Jahr lang im Barriquesfass und ein ganzes Jahr in der Flasche.

À votre santé, liebe Freunde des Weines …

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